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Parlamentarischer Abend war ein Erfolg

Dritter Parlamentarischer Abend - Digital der Architektenkammer und der Ingenieurkammer Bremen am 25.02.2021

Was macht der Umbruch? Ein Gespräch mit Dr. Andreas Bovenschulte über Innovationspolitik in Bremen

Highlights des Parlamentarischen Abends (Youtube, 7 Min.)

Livestream des Parlamentarischen Abends (Youtube, 85 Min.)

Der Dritte Parlamentarische Abend der Architektenkammer und der Ingenieurkammer Bremen mit Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte wurde in diesem Jahr am 25.02.2021 als Livestream durchgeführt. Mit rund 180 Gästen war die digitale Version ebenso gut besucht wie sonst im Vortragssaal der Kunsthalle Bremen. Es war ein intensiver Austausch über Bremens Gegenwart und Zukunft zwischen Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte und den Kammerpräsidenten Oliver Platz und Torsten Sasse. Diskutiert wurden Bremens Umgang mit der Corona-Krise und die Folgen für die Innenstadtentwicklung. Weitere Themen waren die Mobilitäts- und Verkehrswende im Land Bremen sowie notwendige Maßnahmen bei der Klimaschutzanpassung und beim energieeffizienten Bauen.

„Wie robust ist Bremen eigentlich?“, hieß es zum Start der ersten Themenrunde. Nach dem im Koalitionsvertrag 2020 angekündigten Aufbruch steht nun, so die These des Abends, ein durch die Corona-Pandemie ausgelöster Umbruch an. Kammerpräsident Torsten Sasse wollte wissen, ob nun eine „Corona-Falle“ aus hohen Schulden und geringer Produktivität mit Verlust der Handlungsfähigkeit drohe. Bürgermeister Dr. Bovenschulte betonte, dass es zu dem 1,2 Mrd. Euro schweren Bremen-Fonds keine Alternative gebe. "Wir stellen mit dem umfassenden Maßnahmenpaket des Bremen-Fonds die Weichen für die Bewältigung der Corona-Pandemie und für einen Neustart nach der Krise“, sagte Bovenschulte. „Der Senat wird alles tun, um die Folgen der Pandemie zu bewältigen. Der Bremen-Fonds setzt genau an dieser Stelle an und ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Zukunftsfähigkeit unseres Landes und damit die Grundlage für wirtschaftliches Wachstum." Mit einer starken und robusten Wirtschaft könne zukünftig auch die Tilgung der nun aufgenommenen zusätzlichen Kredite bestritten werden. Jetzt nichts zu tun, würde weitaus größere volkswirtschaftliche Verluste bedeuten.

 

 

Innenstadtintendanz soll Ansätze bündeln

Oliver Platz, Präsident der Architektenkammer Bremen, stellt fest: „Ein städtisches Mosaik setzt sich aus vielen Teilen zusammen und ergibt ein Bild. Einzelhandel, studentisches Leben, Gastronomie, Wohnen, Arbeiten, Kultur, Tourismus“. Platz schlägt die Einrichtung einer Innenstadtintendanz vor, die die verschiedenen Ansätze bündelt, um das Tempo und die Qualität der Entwicklung zu erhöhen.  Bürgermeister Dr. Bovenschulte: "Wir haben uns beim Innenstadtgipfel auf das gemeinsame Ziel verständigt, Aufenthaltsqualität, Attraktivität und Erreichbarkeit der Innenstadt zu stärken. Dieses Ziel hat gerade durch Corona noch einmal an Dringlichkeit gewonnen." 

Mobilitätswandel geht nur gemeinsam

Torsten Sasse bekräftigte die Bereitschaft, aktuelle Projekte auf den Weg zu bringen: „Mobilitätswandel ist ein politisches Thema: Wenn Politik und Stadtgesellschaft wissen, was sie wollen, dann bekommen wir Ingenieure und Planende das schon hin, wie zuletzt das Fahrradmodellquartier Neustadt gezeigt hat. Wir würden auch technische Lösungen für die Fahrradpremiumrouten finden. Große Infrastrukturprojekte wie die A281 mit dem Wesertunnel sind hingegen sehr komplexe Projekte mit eben auch juristischen Fallstricken.“

Baubestand hat energetischen Vorsprung

Ein besonderes Anliegen von Oliver Platz ist es, das Augenmerk auf die Potentiale des Gebäudebestands zu richten. „Für den Gebäudebestand und für den Neubau gibt es sehr unterschiedliche Ausgangssituationen: Der Bestand ist schon da. Er bindet seit vielleicht 100 Jahren große Massen an grauer Energie, das ist sein klarer Vorteil, sein energetischer Vorsprung. Umbau geht vor Abriss und Neubau - zumindest bedarf es einer ernsthaften Prüfung.“ Es könne helfen, das Bauordnungsrecht von seiner Fixierung auf den Neubau zu lösen, um mehr Umbau zu ermöglichen. Eine Umbauordnung könne langfristig eine rechtlich verbindliche Grundlage schaffen.

 

 

 

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