Über der Innenstadt: Lebendige Dächer als urbane Zukunftsräume
Handlungskonzept für die Erschließung und Nutzung von Dachlandschaften | Fördermittel für Umbau möglich
Gemeinsame Pressemitteilung der Senatskanzlei mit der Projektbüro Innenstadt Bremen GmbH
Im Rahmen der "Strategie Centrum Bremen 2030+" hat die Stadt Bremen das enorme Potenzial der Nutzung von Dachflächen erkannt und wird nun konkret. Aktuell wird ein Handlungskonzept für die Erschließung und Nutzung von Dachlandschaften erstellt, das neue Perspektiven für die Nutzung von Dächern modellhaft aufzeigt. Das Konzept hat zum Ziel, Dachflächen zu identifizieren und baulich zu entwickeln.
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte möchte die "Dritte Dimension" des Stadtraums zukünftig stärker in den Fokus rücken: "Bremens Zentrum hat heute bereits an vielen Stellen besondere Orte zu bieten. Ich freue mich, wenn sich Eigentümerinnen und Eigentümer finden, die mit unserer Unterstützung ein paar unentdeckte Perspektiven hinzufügen."
Carl Zillich, Hauptgeschäftsführung der Projektbüro Innenstadt Bremen GmbH unterstreicht: "Bei der Transformation der Innenstadt bieten Dächer große Potenziale für neue Nutzungsangebote und unterschiedliche Zielgruppen. Unerwartete Erlebnisräume als Begegnungsort können das Zentrum auf vielfältige Art und Weise beleben, auch in den Abendstunden."
Gemeinsam mit dem Planungsbüro "Cityförster architecture + urbanism" und dem Immobilienberatungshaus Robert C. Spies entwickelte das Projektbüro zunächst einen Ideenkatalog, in dem die vielfältigen Möglichkeiten einer Dachnutzung zwischen Wall und Weser anschaulich dargestellt werden. Der knapp 100-seitige Katalog mit vielen Best-Practice-Beispielen steht ab sofort zum Download unter www.innenstadt-bremen/dachlandschaften bereit und soll Interessierten aufzeigen, welche spannenden Möglichkeiten realisierbar sein könnten. Als nächstes sollen konkrete Dachflächen identifiziert, neu gedacht und baulich entwickelt werden. Sie dienen als Pioniere, die – mit Fördergeldern unterstützt – die zukünftige Inwertsetzung von weiteren Dächern anstoßen können.
"Über alles Renditedenken hinaus, gibt es vielfache Win-win-Situationen: Man kann die vorhandene Infrastruktur nutzen, es werden keine weiteren Flächen versiegelt und wir können die entmischten Innenstädte neu beleben. Gerade im Zentrum haben viele Gebäude eine so große Gebäudetiefe, dass auf den Dachflächen Typologien möglich sind, die man nicht erwarten würde," erläutert Oliver Seidel, Geschäftsführer von Cityförster.
Andreas Fuchs, Geschäftsführer -Projekte und Entwicklung- beim Immobilienberatungshaus Robert C. Spies, ergänzt: "Für Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer bedeutet eine Um- beziehungsweise Neunutzung ihrer Dachfläche gleichermaßen eine Inwertsetzung der Immobilie als auch eine energetische Optimierung. Aber auch eine Verbesserung des Freiflächenangebotes beispielsweise für die Mieterinnen und Mieter sowie das Sichern und Diversifizieren von Nutzungen und Mieterträgen."
Eigentümerinnen und Eigentümer mit geeigneten Immobilien in der Bremer Innenstadt zwischen Wall und Weser sind ab sofort (12. September 2023) aufgerufen, sich als Mitwirkende zu melden und ihre Dachflächen für eine mögliche Transformation überprüfen zu lassen. Denn Einzelhandels- und Büroimmobilien oder auch Parkhäuser bieten oftmals große Potenziale für eine kreative und nachhaltige Um- und Neunutzung. Gerade das Dach ist oftmals nicht auf dem neusten Stand oder bislang nicht Teil der Betrachtung zur Weiterentwicklung der Immobilie.
Nach Eingang der Bewerbungen werden erste statische, bautechnische und bauordnungsrechtliche Voraussetzungen dieser Flächen für die Eigentümer kostenfrei durch das Planungsteam aufbereitet, um mögliche Nutzungspotenziale auszuloten. Begleitet wird der Prozess dafür unter anderem durch das Ingenieurbüro Drewes + Speth, Beratende Ingenieure im Bauwesen. Schließlich werden zwei oder drei geeignete Dachlandschaften für eine pilothafte bauliche Umsetzung ausgewählt. Eigentümerinnen und Eigentümer profitieren hierbei von einer Förderung durch das Bundesförderprogramm "Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren" (ZIZ), über das erste Untersuchungen abgedeckt und ein finanzieller Zuschuss von mehreren Hunderttausend Euro möglich werden.
Der Aufruf im Rahmen des Handlungskonzeptes richtet sich gleichermaßen auch an Betreiberinnen und Betreiber beziehungsweise Mieterinnen und Mieter, die Interesse an einer Nutzung der ausgewählten Dachflächen haben und sich vorstellen können, ein Nutzungskonzept auf den Dachflächen der Innenstadt zu realisieren.
Interessierte Eigentümerinnen und Eigentümer innerstädtischer Immobilien in Bremen, die grundsätzlich bereit sind, ihre Dachflächen zu entwickeln, haben die Möglichkeit, bis zum 28. Oktober 2023 in einem ersten Schritt ihr Interesse an einer Mitwirkung in dem Projekt zu bekunden.
Alle Informationen und die notwendigen Formulare gibt es auf der Projektseite: www.innenstadt-bremen.de/dachlandschaften
