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Bremer Auszeichnung für Baukultur 2022

Feministische Organisation von Planerinnen und Architektinnen e.V. (FOPA Bremen) erhält Bremer Auszeichnung für Baukultur

Preisverleihung durch Bausenatorin Schaefer und Bremer Zentrum für Baukultur in der Oberen Rathaushalle

Am 6. Dezember 2022) verlieh Dr. Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau gemeinsam mit der Vorsitzenden des Bremer Zentrums für Baukultur, Birgit Westphal, die Bremer Auszeichnung für Baukultur in der Oberen Rathaushalle. Es war bereits die fünfte Verleihung der Auszeichnung durch die beiden Institutionen. In diesem Jahr ging sie an die Feministische Organisation von Planerinnen und Architektinnen e.V. (FOPA Bremen).

In diesem Jahr blickt die FOPA Bremen auf 30 Jahre der aktiven Beratung und Gestaltung der Bremer Planungskultur und des Mitwirkens an konkreten Planungsprozessen in Bremen zurück. Mit ihren vielfältigen Wirkungslinien hat sich die Gruppe somit um die Verwirklichung der Gleichstellung im Berufsfeld Architektur und Städtebau verdient gemacht und diese Fachkompetenzen auch diskursiv und in der Beratung vertieft und erweitert. Für diese Verdienste an der Baukultur Bremens wird der FOPA Bremen die Bremer Auszeichnung für Baukultur 2022 verliehen. Konkret geehrte wurden Geehrt wurden: Meike Austermann-Frenz, Irmhild Cronjaeger-Janetzek, Thea Feenders, Marlies Hestermann, Monika Heuß, Sylke Köther, Ulrike Lichtenfeld, Helga Meyer, Inge Mohrmann, Käthe Protze, Karin Strohmeier, und Heike Wohltmann.

Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau Dr. Maike Schaefer würdigt die Preisträgerinnen: "Ich habe mich sehr über den Vorschlag des Bremer Zentrums für Baukultur gefreut, der FOPA Bremen die Bremer Auszeichnung für Baukultur zu verleihen. Wir machen mit der Auszeichnung die langjährige Arbeit der Planerinnen sichtbar, die sich seit 30 Jahren für eine frauengerechte, quartiersbezogene und sozial nachhaltige Architektur und Stadtplanung einsetzen, dabei aber viel zu wenig öffentlich wahrgenommen wurden. Die FOPA Bremen steht für ein inklusives sowie sozial und ökologisch verantwortungsvolles Bremen und ist dafür ohne Zweifel ein Vorbild. Frauen blicken mit anderen Augen auf die Stadt, haben ein anderes Mobilitätsverhalten und andere Bedürfnisse an Stadtentwicklung. Daher wünsche ich mir noch viel mehr Frauen wie FOPA in der Bauwirtschaft in Bremen."

Der wissenschaftliche Leiter des b.zb, Prof. Dr. Christian von Wissel, ergänzt: "Die FOPA Bremen ist wirklich eine ganz besondere Akteurin unserer Stadt: Mit ihrer Arbeit sind die Vereinsfrauen als Gruppe wie auch jede für sich in ihrer Berufsausübung in den Tätigkeitsfeldern Hochbau, Landschaftsarchitektur, Städtebau, Wohnberatung und Kreislaufwirtschaft wichtige Vorreiterinnen einer gerechten und nachhaltigen Stadtentwicklung. Wenn es um die Berücksichtigung gesellschaftlicher Vielfalt in der Planung und um ressourcenschonende, kreislauforientierte Ansätze in der Architektur geht, dann können wir auch heute noch viel von der FOPA Bremen lernen."

Über die FOPA

Die FOPA Bremen wurde 1992 gegründet und entwickelte sich zu einer wichtigen Akteurin der Frauenbewegung im Feld der Architektur und des Städtebaus. Anhand beratender Tätigkeiten, konkreter Entwürfe und politischer Arbeit sowie mit Hilfe von Workshops, Symposien und Ausstellungen macht die Gruppe Frauen als Betroffene von Planung sichtbar und als Beteiligte an Planung in Architektur und Städtebau wirksam.

So erreichte die Gruppe bereits 1994 einen Senatsbeschluss zur "Berücksichtigung von frauenspezifischen Belangen in der Planung". Immer wieder wurden diese Überlegungen von der Gruppe auch in konkreten Vorhaben umgesetzt, so etwa bei der Erarbeitung der Bewertungskriterien für den Realisierungswettbewerb des Uni-Zentralbereichs oder in Bezug auf Angst/Risikoräume in Tenever. Über die engere Betrachtung von Frauen in der Stadt/Planung hinaus setzte die FOPA wichtige Impulse für eine sozial wie ökologisch verantwortliche Stadtentwicklung. Konkret haben sie beispielweise die Entwicklung des neuen Hulsberg Viertels mit angeschoben. Sie haben dem Bauprojekt und Unternehmerinnenzentrum des Vereins Frauenstadthaus (Am Hulsberg 11) einen diskursiven Rahmen gegeben und weitere Wohn- und Planungsprojekte von Frauen beratend unterstützt (etwa dem Bremer Expo-2000 Projekt Beginenhof).

Mit ihrer Arbeit erreichten sie die Sichtbarkeit und Vernetzung von Frauen in Architektur und Planung über Bremens Grenzen hinaus. Die Vereinsfrauen der FOPA Bremen waren an der Publikation der Fachzeitschrift "Frei-Räume" beteiligt und auch sonst im bundesweiten FOPA-Netzwerk aktiv.

Das Bremer Zentrum für Baukultur zeigt die Arbeit der FOPA Bremen in der Ausstellung "Architektur für Alle?! – Emanzipatorische Bewegungen in Planung und Raum" im Wilhelm Wagenfeld Haus bis zum 12. März 2023.

Über die Bremer Auszeichnung für Baukultur

Die Bremer Auszeichnung für Baukultur wird in unregelmäßigen Abständen von der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau (SKUMS) und dem Bremer Zentrum für Baukultur (b.zb) verliehen.

Sie würdigt Personen oder Gruppen, die sich um das baukulturelle Geschehen in Bremen auf verschiedenste Wiese verdient gemacht haben. Bisherige Preisträger waren Prof. Dr. Klaus Hübotter, der Arbeitskreis Ostertorsanierung, der ehemalige Senatsbaudirektor Eberhard Kulenkampff und sein damaliges Team sowie zuletzt der Künstler und Farbgestalter Hans-Albrecht Schilling. Die Ausloberinnen sind dabei bemüht, die ganz unterschiedlichen Facetten baukulturellen Wirkens zu berücksichtigen, was sich in den Aktionsfeldern der bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern, aber auch in dem aktuellen Vorschlag widerspiegelt.

 

Ansprechpartner

Ansprechpartner/in

Jörn Schaper
Bremer Zentrum für Baukultur
schaper@bzb-bremen.de