„Stadtentwicklung bedeutet Vordenken und Umsetzen“ – Senatorin Özlem Ünsal zu Gast beim Sommerfest der Architektenkammer und Ingenieurkammer Bremen
Das gemeinsame Sommerfest der Architektenkammer und der Ingenieurkammer Bremen am 25. August 2023 hielt sein alljährliches Versprechen: Zum Auftakt gab es einen anregenden Austausch der neuen Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung, Özlem Ünsal, mit den beiden Kammerpräsidenten Oliver Platz und Torsten Sasse, dem sich ein Abend voller lebhafter Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen bei kühlen Getränken und Burgervariationen anschloss. Das Wetter meinte es gut und ermöglichte zum Abschluss das Tanzen im Hof bei grooviger Musik des altbewährten DJ-Teams aus Lars Lammers (Vize-Präsident der AKHB) und Florian Kommer (Ex-Geschäftsführer der beiden Kammern). Auch in diesem Jahr folgten neben Kammermitgliedern viele Akteure aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung der Einladung in die Geschäftsstelle der beiden Kammern.
„Wir haben keine Zeit zu verlieren“
Senatorin Ünsal freute sich über den „krönenden Abschluss meiner dreiwöchigen Sommertour“. Bei ihrer Reise durch die Quartiere in Bremen und Bremerhaven sei sie bereits „mittendrin“ gewesen, habe Projekte und Baustände kennengelernt.
Als inhaltlicher Schwerpunkt ist für die Senatorin ein sozial verträglicher Wohnungsbau von großer Bedeutung. Sie lobte den bestehenden „Stadtentwicklungsplan STEP“ und plant den Aufbau eines Wohnbauförderprogramms gemeinsam mit der Aufbau-Bank. Wichtig ist ihr insbesondere eine verlässliche kommunale Wärmeplanung, die zügig auf den Weg gebracht werden müsse. „Stadtentwicklung bedeutet Vordenken und Umsetzen.“, so die Senatorin. Ünsal ist jedoch bewusst, dass bei der Umsetzung die bauordnungsrechtlichen Grundlagen stimmen müssen. Sie setzt dabei auf die kommenden Novellen von Bundesbaugesetz und Bremischer Landesbauordnung. „Wir haben keine Zeit zu verlieren.“, so Ünsal.
Den gemeinsamen Weg auf Augenhöhe gehen
Für Ünsal ist „verlässliche Kommunikation und Transparenz“ eine wichtige Voraussetzung ihrer politischen Arbeit, sie setze auf das persönliche Gespräch und einen regelmäßigen Austausch. „Ich möchte den Weg auf Augenhöhe gehen“. Es sei wichtig, „ein Bild davon zu haben, wo wir gemeinsam hinwollen.“ Ünsal betonte dabei die Bedeutung der Kammern als Dialogpartner. „Die Kammern haben eine wichtige politische Funktion, sie sind das politische Sprachrohr für Bau- und Planungsthemen.“
Die Kammerpräsidenten nutzten ihrerseits gern die Gelegenheit, ihre Anliegen zu verdeutlichen.
„Die Qualität der gebauten Umwelt ist die Basis der politischen Stabilität.“, stellte AK-Präsident Oliver Platz fest. Vor dem Hintergrund einer schwächelnden Baukonjunktur müsse man mit Flexibilität reagieren. „Einfach bauen“ sei die Devise. Platz forderte neue Förderanreize und empfahl die Anwendung von Konzeptvergaben.
Der IK-Präsident Torsten Sasse betonte, dass sich die Architektenkammer und die Ingenieurkammer ihrer Verantwortung bewusst seien. Fachkräftemangel, das Einbringen in den stadtgesellschaftlichen Diskurs, kontinuierliche Qualifizierung, angemessene Honorierung und faire Vergabeverfahren waren Punkte, die Sasse auf die Agenda setzte. Beide Präsidenten sicherten der Senatorin eine aktive und konstruktive Zusammenarbeit zu.
Text: Kristin Kerstein