Bremer Weg nimmt Fahrt auf Die Architektenkammer Bremen und die Ingenieurkammer Bremen beteiligen sich an Entwicklung
Der Bremer Weg zum kosteneffizienten und zukunftsfähigen Bauen geht in die nächste Phase. Im Bremer Rathaus kamen am Mittwoch, 3. September 2025, Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung sowie der Wohnungs- und Bauwirtschaft zu einem Informationsaustausch zusammen. Ziel war es, die bisher erarbeiteten Ansätze zur Adaption des „Hamburg Standard“ auf Bremen zusammenzuführen, Zielkonflikte zu benennen und die Grundlage für konkrete weitere Umsetzungsschritte zu schaffen.
Herstellungskosten von inzwischen über 5.000 Euro pro Quadratmeter im Wohnungsbau, gestiegene Zinsen und komplexe Vorgaben erschweren den Wohnungsbau in Bremen erheblich. Besonders betroffen ist der dringend benötigte bezahlbare Wohnraum.
In Hamburg wurde der „Hamburg Standard“ zur Kostensenkung im Wohnungsbau erarbeitet (siehe www.bezahlbarbauen.hamburg). In Bremen hat die Senatskommission Wohnungsbau beschlossen, diesen Standard auch für Bremen anwendbar aufzuarbeiten. Der Austausch im Rathaus diente dazu, den bisher erarbeiteten Stand einer größeren Fachöffentlichkeit zu präsentieren, weitere Hebel zur Kostenreduktion zu identifizieren und Maßnahmen für schnellere Verfahren in Bauwirtschaft und Verwaltung zu diskutieren. Hieraus soll am Ende der Werkzeugkasten für den Bremer Weg zum kosteneffizienten und zukunftsfähigen Bauen werden.
Die Architektenkammer Bremen und die Ingenieurkammer Bremen beteiligen sich mit insgesamt 18 entsandten Personen an den drei Arbeitsgruppen sowie mit ihren beiden Präsidenten an der Steuerungsgruppe am „Bremer Weg“, ebenso wie Vertreter*innen diverser Senatsressorts sowie der Wohnungswirtschaft. In den Arbeitsgruppen, die zu Baustandards, Verwaltungsverfahren und der Planungs- und Umsetzungskultur (->unter anderem Bildung von Bauteams“) sind jeweils die in Hamburg erarbeiteten Ergebnisse der Ausgangspunkt für die Umsetzung auch in Bremen.
Die Ergebnisse der Fachveranstaltung am 3. September 2025 fasst Ingenieurkammerpräsident Torsten Sasse wie folgt zusammen: „Nicht jede der Hamburger Ideen kann in Bremen zum Tragen kommen – weil wir teilweise eine andere Ausgangslage haben (Rechtssetzung, Verwaltungsstruktur). Direkt daraus abzuleiten ist aber die Erkenntnis, dass die „Bremensien“, die sich in den letzten Jahrzehnten in das Bauordnungsrecht, Baunebenrecht und die Verwaltungsverfahren eingeschlichen haben, auf ihre Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit überprüft werden müssen, um Kosteneinsparpotentiale heben zu können. Die Luft in Bremen ist keine andere als in Hamburg, also sind die Einzelmaßnahmen des Hamburger Weges insbesondere dann in Frage zu stellen, wenn spezielle Bremische Verhältnisse dem entgegenstehen würden.“
Ein erster Zwischenbericht der Unterarbeitsgruppe „Kostenreduktion“ wurde der Senatskommission Wohnungsbau am 9. September 2025 vorgelegt. Die Beschlussfassung über den Bremer Weg ist für November 2025 vorgesehen. Aber auch das sollte nur der Startschuss sein, dauerhaft und kontinuierlich die Vorgaben und Verfahren im Planen und Bauen weiter auf Effizienzpotentiale zu überprüfen – wichtige Themenfelder wie z.B. Fragen der Erschließungsstandards bei Quartiersentwicklungen konnten in der ersten Stufe des Bremer Wegs bisher noch nicht behandelt werden.